Am Samstag ging es jetzt endlich los. Samstag? Ja, Samstag.. Leider hat mich, kurz vor Abfahrt, dann doch noch eine leichte Erkältung niedergestreckt. Eigentlich ging das schon mehrere Tage so und bedingt durch Reisevorbereitungsstress war keine Zeit da zum mal richtig ausruhen. Daher wurde der Freitag zu eben einem solchen Tag und die Abfahrt somit um einen Tag verschoben. Das war zwar schade da ich dadurch nur einen Tag in Dortmund bleiben konnte, war aber sicher die bessere Entscheidung.
Wie gesagt ging es dann Samstag los nach Dortmund um Tobi, Annika und Mara zu besuchen. Die hatte ich nämlich schon länger nicht gesehen. Die Fahrt selbst lief recht unspektakulär. Zumindest wenn man davon absieht das mich zunächst einer der bekannten Sprinter-Transporter aus der Hölle und dann ein übergroßes Mercedes SUV wohl übersehen haben und mich von meiner Spur abdrängten. Ging aber alles nochmal gut. Der übliche Wahnsinn auf deutschen Autobahnen halt. Lustig war es dann als gerade Dortmund in Sicht kam. Hierzu muss man wissen das mir Tobi in unseren letzten Telefonaten immer erzählt hat, wie schlecht doch das Wetter immer bei ihnen sei und das es dauernd regnet, während es bei uns im Süden immer schön ist. Nun war am Samstag eigentlich die ganze Zeit ein Bombenwetter. Ich hatte mich schon gefreut besagtes schönes Wetter „mitbringen“ zu können. Aber, wie der aufmerksame Leser bemerkt hat, steht da oben der Satz „Lustig war es dann als gerade Dortmund in Sicht kam“. Der Satz geht nämlich folgendermaßen weiter: „In diesem Moment kam dann ein Platzregen sondergleichen runter“. Da begann ich Tobi zu verstehen 😉 Der Vorteil davon war allerdings das die Windschutzscheibe danach wieder sauber war!
Auf den Besuch selbst will ich gar nicht groß eingehen. Der war sehr schön aber viel zu kurz! Wird wiederholt und dann länger. Versprochen! Ein besonderes Highlight gab es dann aber doch das ich hier erwähnen möchte. Und zwar besitzt Tobi einen Rennsitz samt Lenkrad und Pedalen sowie einen riesigen Fernseher und Gran Turismo 7. Ergo habe ich dieses in der Form zum ersten Mal ausprobiert. Macht mächtig Laune 🙂 Ist aber auch deutlich anstrengender als man denkt! Sollte man dennoch mal gemacht haben. Hier ein Foto von dem Ganzen:

Am Sonntag ging es dann weiter zu Verwandtschaft nach Wesseln bei Heide an der Nordsee. Nachdem das schon Tag Zwei mit längerer Fahrerei war, lief das ganze schon etwas entspannter und routinierter. Fast wäre ich sogar zeitlich so angekommen wie geplant. Wenn denn die Fähre bei Wischhafen/Glückstadt nicht gewesen wäre. Konkret weil da so viel los war das ich erst die dritte Fähre nehmen konnte. Im Nachhinein wäre es gerade sonntags wohl sinniger gewesen durch den Elbtunnel bei Hamburg zu fahren. Das wäre dann auch das Learning das jeder Mitleser gerne mitnehmen darf 🙂

Angekommen hatten wir dann noch einen schönen Abend mit vielen Gesprächen, viel Grillgut und dem ein oder anderen Bier und Cuba Libre. Das nächste Treffen kommt bestimmt. Die Ecke Heide/Büsum/Husum empfiehlt sich auch ganz allgemein, weil sehr schön zum Urlaub machen. Da waren wir letzten Herbst auch, aber das ist eine andere Geschichte.
Und somit wären wir bei „Heute“ angekommen. Endspurt. Es ging an die letzte Strecke von Wesseln nach Åhus in Schweden. „Åhus“ muss ich übrigens immer aus dem Wikipedia-Eintrag kopieren da ich bisher nicht rausgefunden habe, wie um alles in der Welt man dieses „Å“ denn auf einer deutschen Tastatur hinbekommt. Nach dem erfolgreichen Abschluss meines aktuell „liebsten“ Hobbies „finde eine günstige Tankstelle“ ging es dann auch richtig los. Auf nach Dänemark! Das war auch recht einfach da man das gar nicht verfehlen kann, wenn man einfach nach Norden fährt, und es vermeidet in Nord- oder Ostsee zu fahren. Ich war hiermit also schonmal recht erfolgreich. Fun Fact: Es ist irgendwie komisch, wenn in dem Moment, in dem man zum Zöllner fährt, der, fast wie im alten Rom, per Fingerzeig über das eigene Schicksal entscheidet (Kontrollhölle oder Weiterfahrt), folgendes Lied im Radio anläuft:
Ich hatte aber Glück und der Imperator war mir gnädig gestimmt. Also jetzt wirklich: Auf nach Dänemark! Und das war irgendwie ungewohnt, aber auch super. Dänemark hat nämlich bereits das in Deutschland vielfach angedrohte Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen. Und ehrlich gesagt war das unfassbar angenehm! Man kann sehr entspannt im Verkehr mitschwimmen. Kein verhungern auf der rechten Spur, weil sich links keine Lücke auftut, kein Gedrängel, keine Phantomstaus. Einfach super. Kann man in Erwägung ziehen. Und so zog ich meine Bahnen durch Dänemark in Richtung Schweden. Alles ganz hübsch, aber eigentlich sehen Autobahnen ja überall fast gleich aus. Zumindest bis die Storebæltbrücke in Sicht kam… Meine Herrn… Ich bin nicht leicht zu beindrucken, aber diese Brücke hat mich echt beindruckt. Gleich einem Hochhaus sieht man die Brückenbögen schon aus der Ferne in den Himmel aufragen, lange bevor man die Brücke selbst überhaupt sieht. Und wenn man dann drüber fährt, fühlt man sich einfach unglaublich klein. Unfassbar. Leider gab es keine Möglichkeit, um ein Foto zu machen. Aber die gibt es ja auch im Internet: Storebæltbrücke. Etwas später kommt dann zwar auch noch die bekanntere Øresundbrücke, die Schweden und Dänemark verbindet, aber die hat es nicht mehr geschafft dieselbe Begeisterung auszulösen. Obwohl sie nochmal größer ist und durchaus auch beindruckend: Øresundbrücke. Beide Brücken kosten Maut. Die erste etwa 25€, die zweite 50€.
Nach Überquerung der zuletzt genannten Brücke war ich dann endlich in Schweden! Und die Schweden setzen in Sachen Autobahn nochmal eins drauf. Hier darf man nämlich nur 110 km/h fahren. Allerdings war das hier nun etwas komisch. Insgesamt hatte ich zum einen den Eindruck das die Autobahnspuren in Schweden enger sind als in Deutschland. Und dann war es hier irgendwie so das auf der rechten Spur dauernd Autos, einfach weil sie es können, nur 70-80 km/h fahren. Auf der linken Spur hingegen dann die vollen 110 km/h. Klingt lustig, wenn man das so schreibt – GANZE 110 km/h!! Allerdings gab es hier dann auch wieder Drängler, die wohl keine Angst vor den drakonischen Strafen in Schweden haben. Also war es wieder so, dass man rechts dauernd ausgebremst wurde aber kaum auf die linke Spur kam, weil komplett voll. Und wenn man es geschafft hat, wurde man regelrecht gehetzt. Also eigentlich wie in Deutschland, nur langsamer. Total verrückt. Fairerweise muss man aber sagen das ich hier zwischen 16 und 17 Uhr unterwegs war, also vielleicht einfach eine blöde Zeit. Wir werden sehen 😉
Um 17 Uhr kam ich dann endlich in meiner ersten Unterkunft in Schweden, konkret in genanntem Åhus (ja ich musste den Namen gerade wieder kopieren), an. Die Unterkunft ist sauber, preislich ok, zentral und die Gastgeberin nett. Aber jetzt auch nichts Spektakuläres. Gebucht habe ich über AirBnB: Unterkunft
Nach kurzem Ankommen und duschen ging ich mir dann mal die Stadt anschauen. Der erste Weg führte mich aber zu einem Supermarkt, um ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Der größere Einkauf kommt morgen mit Auto. Heute bin ich genug gefahren und daher gelaufen. Man kann schonmal sagen das es schon ziemlich leckere Schweinereien in Schweden gibt die auch lustige Namen haben 🙂


Man darf also gespannt sein welche Leckereien ich noch so finde. Nach dem Einkaufen ging es dann weiter in die Innenstadt. Nur hatte ich mittlerweile so wahnsinnigen Hunger, dass ich es nicht mehr bis ans Meer, also zum Hafen, geschafft habe. Und als Deutscher kommt man natürlich am Brauhaus Åhus nicht vorbei! Also rein da. Ein sehr gemütlicher kleiner Laden. Gegessen habe ich schlussendlich Smörrebröd mit Paté, Bacon, Pilzen und allerlei anderem Krimskrams sowie sehr leckeren Pommes:

Ein Bier habe ich mir wegen der Preise verkniffen. Die lagen zwischen 6 und 9 Euro. Je nach Biersorte. War jedenfalls verdammt lecker. Danach war es dann aber leider zu spät und ich zu müde, um noch weiter die Stadt zu erkunden. Aber auf dem Rückweg gabs dann trotzdem noch was zu sehn. Zum einen wird hier der Absolut Vodka hergestellt (Mal sehen, ob es da auch Führungen gibt!):


Und dann ist mir kurz vor der Unterkunft noch was Lustiges passiert. Und zwar stand da auf einmal ein junger Hirsch vor mir. Im Wohngebiet. So nah war ich sowas noch nie außerhalb von Wildparks. Der Kollege wirkte aber selbst auch sehr verwirrt und verschwand dann Im Garten eines Hauses.

Das erklärt dann auch ein anderes Phänomen. Denn auf der Fahrt heute habe ich, schon ab ungefähr Nyborg in Dänemark, mehr überfahrene Tiere gesehen als in meinem ganzen Leben bisher. Hauptsächlich kleinere Tiere wie Vögel, Eichhörnchen und Murmeltiere, aber auch enorm viele getrocknete rote Flecken die sich teilweise über mehrere Meter erstreckt haben. Ziemlich krass und beängstigend. Wenn man hier also eine Warnung „Achtung Wildwechsel“ sieht sollte man die durchaus ernst nehmen. Aber wir hoffen das dies dem gesichteten kleinen Hirsch erspart bleibt.
So, das war die Anfahrt und der erste Tag. Wir werden sehen was die nächsten Tage bringen. Zum Abschluss noch ein kleiner Schmunzler aus meiner Unterkunft:

Marco dreht in der IT-Branche am Rad, äh läuft im Rad, und sammelt in erster Linie aus verschiedenen Systemen Daten, mit denen er kluge Firmen-Berichte erstellt. In seiner Freizeit betreibt Marco Disc Golf, angelt, spielt Videospiele, isst gerne gut und mag es ansonsten gemütlich. Er ist eher der nordländische Typ und mag es lieber ein wenig kühler als zu heiß. Im Urlaub ist er eher der aktive und nicht so der „am Strand rumliegen“-Typ. Wobei das natürlich auch mal geht.