Wie schon angekündigt ging es heute nach Mörrum zum Lachsfest. Mörrum ist sowas wie das Eldorado der Lachsangler, genauer der hindurchfließende Fluss Mörrumsån. Und weil es hier so viel Lachs gibt, wurde auch ein ganzes Lachshaus, das Lax Huset, direkt am Fluss gebaut. Darin kann man Angelequipment und Souvenirs kaufen. Außerdem ist darin ein kleines Aquarium untergebracht. Und einmal im Jahr, immer am 11. Mai, ist Lachsfest.
Angekommen in Mörrum bin ich erstmal zum Fluss. Dieser ist enorm laut da hier ebenso enorm viel Wasser in starker Strömung durchfließt. Das Wasser ist sehr braun. Ich vermute das wegen eben der starken Strömung der Untergrund und die Ufer aufgewühlt bzw. abgetragen werden und das als Schwebstoffe im Wasser mitschwimmt, wodurch es braun wird. Würde bedeuten das der Fluss über die Zeit vermutlich immer tiefer und breiter wird. Das sind aber wie gesagt nur Vermutungen.
Unterhalb der Stromschnellen standen dann in zwei „Pools“, welche einen Abstand von etwa 200m haben mehrere Angler hüfttief im Wasser. Größtenteils Fliegenfischer, ich meine aber auch ein paar Spinnfischer gesehen zu haben. Das sind auch die beiden Angelvarianten, die dort erlaubt sind. Manchmal wohl nur an bestimmten Stellen. Hierzu gab es auch Infotafeln (siehe Bilder).








Ich bin einfach am Fluss entlanggelaufen und irgendwann hat man dann Musik und sonstigen Rambazamba gehört. Hier musste also das Lachsfest sein! Ich habe mich aber quasi von hinten genähert da ich eben am Fluss entlanggelaufen bin. Das Fest selbst war dann leider ziemlich enttäuschend. Es gab einzelne Buden wie Dosenwerfen und ein bis zwei Karussells. Ansonsten sehr viele von den üblichen Wanderheuschrecken an Verkaufsständen. Also genau diejenigen, die hässliche Klamotten, billiges Spielzeug und Messer verkaufen. Ein paar Stände wo man Wurstwaren oder Käse kaufen konnte – soweit ich das sehen konnte aber nicht mal regional, und mehrere Döner und Burgerstände sowie einmal Langos, einmal Churros und natürlich mehrere Stände mit Süßkram. Das übliche eben. Und leider nicht mehr. Es gab leider keinerlei Bereiche, in denen man sitzen konnte und es war dabei recht eng. Und das verrückteste: Es gab beim ganzen Lachsfest nicht einen einzigen Stand, an dem man Lachs kaufen konnte. Leider also eher enttäuschend, weshalb man sich den Besuch des Festes eigentlich schenken kann.
Enttäuschend war auch das Motto des restlichen Tages. Nachdem es auch im Ort nur die üblichen Burgerläden und Pizzerien gab bin ich einen Ort weiter, nach Sölvesborg, gefahren. Hier sollte es ein sehr gutes und bezahlbares Fischrestaurant geben. I was promised Lachs! Dort angekommen musste ich aber leider feststellen das es das Restaurant gar nicht mehr gibt. Leider hat das Google wohl niemand mitgeteilt. Nun war es etwa 15:30 Uhr. Hier trat dann das erste Learning ein: So ziemlich alle Restaurants schließen um 15 Uhr. Sprich ich hatte nun sehr schlechte Karten noch etwas zu finden. Nach einer Weile im Internet suchen gab ich auf und besuchte den lokalen Burger King. Hunger hatte ich nämlich jetzt ordentlich. Und das war die beste Option. Alles klar dachte ich, dann kaufe ich mir wenigstens ein schönes Stück Kuchen beim Konditor in Ahus. Dort kam ich um 17:10 Uhr an. Nun trat Learning Nummer zwei ein. Konditoreien und Cafés schließen alle um 17 Uhr. Ok… Plan C… Ich bin in den Supermarkt gefahren, um zu schauen, ob es da etwas leckeres Kuchenartiges gibt. Leider bin ich nicht fündig geworden abseits der kleinen Leckereien die ich schon am Montag gesehen, gekauft und verspeist habe. Also bin ich leicht frustriert wieder in Richtung Auto getrabt. Nun kommt Learning Drei. Auf dem Weg zum Auto erspähte ich einen Sicherheitsmann der Kennzeichen notiert. Da machte es „pling“ im Kopf. Als ich gestern dort war brauchte ich einen Einkaufswagen. Und bei den Einkaufswägen hing ein bebildertes Schild, das man eine Parkscheibe auslegen muss. Heute brauchte ich keinen Wagen. Und am Eingang des Marktes stand zwar irgendein Schild – auf schwedisch – allerdings ohne Bild. Also habe ich es vergessen. Ich hoffe ich war schneller als der Sicherheitsmann. Ansonsten kostet mich das laut Internet im dümmsten Fall rund 60 €. Merke: Bei absolut jedem Parkplatz penibel prüfen: Parkschein? Parkscheibe? Sonstige Einschränkungen (Da gibt es sehr viele: Parken in Schweden)?
So, und jetzt mag ich für heute nicht mehr. Es gibt jetzt die restliche Pasta von gestern und ein Glas Whisky. Danach noch ein Film, bevor es ins Bett geht. Morgen geht es wandern und nach Ystad. Und morgen! JAAA! MORGEN werde ich penibel die Schließzeiten von Restaurants und Konditoreien im Blick behalten. Und wenn ich dafür erst Köttbullar mit Kartoffelpüree mit abschließendem Schokoladenkuchen VOR der Wanderung essen muss!
Marco dreht in der IT-Branche am Rad, äh läuft im Rad, und sammelt in erster Linie aus verschiedenen Systemen Daten, mit denen er kluge Firmen-Berichte erstellt. In seiner Freizeit betreibt Marco Disc Golf, angelt, spielt Videospiele, isst gerne gut und mag es ansonsten gemütlich. Er ist eher der nordländische Typ und mag es lieber ein wenig kühler als zu heiß. Im Urlaub ist er eher der aktive und nicht so der „am Strand rumliegen“-Typ. Wobei das natürlich auch mal geht.