Am Donnerstag ging es von Åhus in Richtung Süden. Den ersten Stopp bildet das Grab von Kivik. Hierbei handelt es sich um ein sehr altes Hügelgrab aus der Bronzezeit, also etwa 1400 BC. Erbaut wurde das ganze aber wohl sogar auf Ruinen eines anderen Grabs von 2000 BC. Tatsächlich wurde darin aber wohl kein König oder dergleichen begraben, sondern mehrere Teenager der damaligen Elite. Warum und weshalb weiß man nicht. Das Grab wurde wohl um 1750 entdeckt – und geplündert. Wirklich erforscht wurde das Ganze dann erst um 1930. Hierbei wurden dann auch diverse Steine mit eingemeißelten Runen gefunden und geklärt das hier eben kein König, sondern besagte Teenager begraben wurden. In jüngster Zeit, seit etwa 2011, zerfällt das Grab wohl immer mehr wegen einem unterirdischen Fluss und muss immer wieder nachgebessert werden. Auch deshalb hat es nicht mehr viel von seinem ursprünglichen Zustand. Der Eingang zum Grab führt durch ein nettes kleines Café mit sehr netter Betreiberin – nach eigener Aussage nebenberuflich Zimmerfrau. Es war nur leider zu früh am Morgen als das mir schon nach Kaffee und Kuchen gewesen wäre.



Insgesamt historisch interessant, aber ansonsten eher unspektakulär. Vor allem wenn man schon in Newgrange in Irland war, das war dann schon eine andere Nummer.
Nach dem Besuch besagten Grabes ging es in den Naturpark Stenshuvuds etwas südlicher. Meine Herrn, ist der schön. Man muss sich das so vorstellen: Der Parkplatz und die Information, die gleichzeitig ein Café ist, ist in der Mitte und schon mitten in der Natur. Von dort aus gibt es mehrere farbliche Routen unterschiedlicher Länge die hier starten und an unterschiedliche Flecken führen. Man kann also immer wieder nach Hause fahren oder noch einen Weg dranhängen. Super gemacht. Wer mehr dazu wissen will findet hier super Erklärungen, auch wenn die Laufzeiten etwas hoch angesetzt sind: Stenshuvud
Ich entschied mich zunächst für die rote Route. Übrigens bin ich hier im Park zum ersten Mal auf Deutsche gestoßen, mit denen ich mich ein wenig unterhalten hab. Aber auch ein schwedisches Pärchen war sehr redselig. die rote Route führt die meiste Zeit durch Wald. Und dieser Wald ist einfach wunderschön und gleichzeitig ein wenig verwunschen. Man entspannt sich augenblicklich und ist nur noch begeistert. Es war ein wenig windig was dazu führe, dass die Bäume im Wald ein wenig knarzten. Sowas habe ich in Deutschland aber noch nie gehört. Ich konnte erst gar nicht einordnen was das ist. Einfach wie auf einem anderen faszinierenden Planeten. Die Wege waren auch super und wie gesagt erstklassig ausgeschildert. Man kam hierbei auch bei drei „Gipfeln“ vorbei von denen man einen super Ausblick auf den Park und das Meer hatte.



Wieder am Parkplatz angekommen entschied ich mich dann noch für die lila Route. Leider habe ich irgendwo eine Abzweigung verpasst und dann wurde es die blaue Route. War aber nicht so schlimm 🙂 Hier kam ich jetzt unten am Strand vorbei den es auf tropischen Inseln kaum schöner geben kann! Dort verspeiste ich dann auch mein Vesper und schaute einfach nur aufs Meer. Wieder zurück zum Parkplatz ging es dann noch durch ein kleines Moor, durch das man über Holzstege lief. Auch sehr spannend.

Nach der kleinen Wanderung schon wieder etwas hungrig ging es weiter nach Ystad. Das dürfte vor allem Menschen die Mankells Wallander kennen ein Begriff sein. Das spielt nämlich dort. Und ich muss sagen, wo am Vortag vieles eher doof war, hat dieser Tag wieder alles gut gemacht. Ystad ist wirklich wunderschön und auch belebt! Da ich aus meinen Fehlern gelernt hatte war schon klar wo ich essen gehen möchte und ich wusste auch wie lange hier offen ist. Also alles gut! Es ging ins „Grändens mat“. Ein putziges Restaurant in einem Innenhof umringt von alten Fachwerkhäusern. Supergemütlich und das Wetter hat auch gestimmt. Zu essen gab es Köttbullar mit Drillingen, einer Sahnesauce und Preiselbeeren. Dazu ein alkoholfreier Apfelcider. Und Gott war das lecker! Und das Personal war auch superfreundlich.


Frisch gestärkt ging es dann in die Innenstadt, welche auch sehr schön mit vielen hübschen Häuschen ist. Allerdings auch nicht so groß weshalb ich nach einer knappen Stunde eigentlich auch durch war. Ich hatte mir aber vorgenommen endlich Klattkaka zu essen. Ich weiß, klingt komisch, ist aber einfach ein unglaublich leckerer Schokoladenkuchen. Den habe ich mir zu einem Espresso gegönnt, ich frage mich ehrlich, wie ich bisher ohne diesen Kuchen leben konnte! Wer kann sollte den unbedingt probieren.




Damit neigte sich der Aktivitätspart des Tages dann auch dem Ende entgegen. Ich fuhr also zurück zur Unterkunft. Kurz vor Ankunft musste ich dann noch tanken. Hier sei gesagt dass es hier nur noch Super E10 gibt, also kein E5 mehr. An manchen, aber nicht allen Tankstellen auch noch Super Plus E5. Das ist vielleicht wichtig, wenn man mit einem älteren Auto anreisen möchte, das kein E10 verträgt. Ein Problem das ich zum Glück nicht hatte. In der Unterkunft angekommen ging es dann in erster Linie ans Packen und dann noch etwas entspannen. Am nächsten Tag sollte es weiter gehen nach Mönsterås – wieder ein Ort mit dem komischen å, ihr wisst was das bedeutet..
Zusammenfassend kann man zur ersten Unterkunft sagen das die Unterkunft selbst voll in Ordnung war. Regional würde ich beim nächsten Mal aber eher in Richtung Ystad gehen. Die Landschaft und die Örtchen sind hier einfach deutlich hübscher und belebter.
Marco dreht in der IT-Branche am Rad, äh läuft im Rad, und sammelt in erster Linie aus verschiedenen Systemen Daten, mit denen er kluge Firmen-Berichte erstellt. In seiner Freizeit betreibt Marco Disc Golf, angelt, spielt Videospiele, isst gerne gut und mag es ansonsten gemütlich. Er ist eher der nordländische Typ und mag es lieber ein wenig kühler als zu heiß. Im Urlaub ist er eher der aktive und nicht so der „am Strand rumliegen“-Typ. Wobei das natürlich auch mal geht.