Fika-Tour

Samstag ging der Wecker schon vor 8 Uhr, denn wir hatten etwas besonderes vor. Durch Zufall hat sich Marco mit Alingsas nämlich die Fika-Hauptstadt Schwedens ausgesucht (mh, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das wirklich Zufall war 😉) und natürlich mussten wir dann unbedingt die Fika-Stadttour mitmachen. Selbstverständlich aus rein kulturellem und geschichtlichen Interesse versteht sich. Mit einer Gruppe von ca. 15 Personen, alles Schweden ußer uns, ging es los bei der Touristeninformation.

Unser Guide Brigitta war sehr freundlich und ein Sprachtalent – sie hat uns immer wieder übersetzt und ihr Deutsch war sehr gut. Zu Beginn gab es erst einmal eine Mini-Kanebulle (Zimtschnecke) und einen Kaffee, der einem die Schuhe auszieht. Wie überall in Schweden eigentlich. Das gehört dort so. Und tatsächlich werden die Bohnen dort stärker geröstet, allerdings werden extra milde Sorten genommen, damit der Kaffee nicht säuerlich wird. D. h. er ist seeehr stark, aber trotzdem gut trinkbar. Ein halbes Tässchen reicht allerdings als Tagesration.

Brigitta erzählte einiges zur Stadtgeschichte, wie Alingsas mit „Fika“ verwoben ist und allgemeines zur Kaffekultur Schwedens, während sie mit uns von Café zu Café schlenderte. An jedem Stopp bekamen wir kleine Leckereien zum Probieren. Zum Glück auch kleine herzhafte Schnittchen, die ein guter Konter zu dem ganzen Zucker waren. Alles war seeehr lecker und es war eine sehr nette, entspannte Runde.

Zum Abschluss ging es ins Grande Hotel, dem einzigen Hotel in Alingsas (die Stadt ist nicht sehr touristisch und in keinem Reiseführer, obwohl sie sehr schnuckelig ist und gut liegt.) Das Hotel sieht sehr mondän aus mit Kronleuchtern und viel Samt. Dort gab es den Höhepunkt der Tour: Prinsesstortå (bei uns unter Schwedentorte bekannt). Ein Biskuitteig mit Vanillecreme, Sahne und einer grünen Marzipandecke. Unglaublich lecker.

Brigitta erzählte zum Abschluss, dass es ein schwedisches Standard-Backbuch gibt, dass so ziemlich jede(r) Schwede/in  von Muttern geschenkt bekommt. Mir war klar: Das muss ich haben! Direkt nach der Wanderung sind wir dann erst einmal in den Buchladen und tatsächlich, sie hatten das Buch sogar auf Englisch. Mit diesem Backbuch hat man übrigens ausgesorgt: es enthält einfach alles an süßem Gebäck, was man sich so vorstellen kann. Mh, nur gebacken muss es noch werden…

Potatisfestivalen

Wie der Zufall so wollte, war auch just an diesem Wochenende das größte Fest in der Umgebung: das Potatisfestivalen mit sehr viel Programm in der Stadt und den Parks. Der Großteil war Kinderprogramm und ein großer Markt. Aber letzterer war nicht so toll, da es dort nur Ramsch und Süßigkeiten gab. Leider gab es auch keine Kartoffelessenstände, wie man eigentlich erwarten würde, aber wir haben etwas Interessantes für uns entdeckt. In einem Park gab es die Nordischen Meisterschaften von ferngesteuerten Modell-Racing-Cars. Dort saßen wir sehr entspannt in der Sonne und haben den kleinen Autos beim Runden drehen und sich überschlagen zugeschaut.

Da wir wieder erwarten keine Potatis-Köstlichkeiten bekommen hatten, sind wir zum Abschluss in ein Grillrestaurant und haben den restlichen Tag ruhig ausklingen lassen.