Ein Hauch von Hawaii

Nach unserer ersten sehr angenehmen, aber wieder mal recht hellen Nacht in Vestervig wollten wir am Samstag einen gemütlichen Tag machen. Und was macht man da in Dänemark? Natürlich ans Meer gehen!

Ein Stück nördlich von unserer Unterkunft gibt es einen Ort namens „Klitmøller“. Dieser ist aber auch noch unter einem anderen Namen bekannt. Nämlich „Cold Hawaii“. Das kommt daher, dass es hier wirklich eindrucksvolle Wellen gibt, die den Ort zu einem Surferparadies machen. Dementsprechend gibt es hier auch viele Surfer, die man gemütlich vom Strand aus beobachten kann. Als wir ankamen, stellten wir fest, dass es hier auch enorm viele Deutsche gibt. Besonders amüsant: Zwei Autos mit den Kennzeichen „KI-CK-****“ und „SL-AP-****“ die nebeneinander standen. 😉 Dann sind wir erstmal am Strand entlang flaniert und haben uns in die Dünen gesetzt, um die Surfer aber auch die schöne Natur zu beobachten.

Irgendwann wurde es uns dann aber doch etwas kühl (und ein Hüngerchen meldete sich). Also ging es an die Promenade und ein Stück weit in den Ort. Dieser ist übersäät mit vielen kleinen gemütlichen Cafés und Restaurants, die alle sehr lässig und im Surferstyle daherkommen. Außerdem gibt es mehrere Surfschulen. Wir landeten schlussendlich im Café „Kesses Hus“. Bilder haben wir hier leider irgendwie keine gemacht. Jedenfalls gab es hier leckere Buchweizen-Pfannkuchen in süß oder herzhaft. Steffi hatten einen mit „Ei, Mozzarella, Schinken, Senf, Muskatnuss und Schnittlauch“ und ich einen mit „Pilztatar, Rote-Beete-Pesto, eingelegte rote Zwiebeln, Estragoncreme und geräucherter Hirschwurst“. Beide waren verdammt lecker!

Frisch gestärkt spazierten wir noch ein wenig durch den Ort und am Strand entlang, bevor wir weiterfuhren. Das nächste Ziel war das kleine Örtchen „Vorupør“. Auch dieses ist geprägt von Surfern, aber auch der Fischerei. Am Vortag waren wir hier bereits, um eine Kleinigkeit zu essen, da es nicht so weit von unserer Unterkunft entfernt ist. An der Strandpromenade sind auch wieder viele kleine Cafés und Restaurants. Außerdem liegen am Strand, oder besser AUF dem Strand, viele Boote und kleine Schiffe. Warum genau das so ist und wie der Transport auf den Strand funktioniert, haben wir leider nicht rausgefunden. Am Strand genossen wir einfach noch ein bisschen die Aussicht sowie ein leckeres Eis! Anschließend kauften wir im Supermarkt noch ein paar Dinge für das Abendessen ein. Heute wollten wir selbst kochen. Und zwar vegetarische Tacos 😉 Dies gelang uns später auch zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten was den Tag auch zu einem runden Abschluss brachte.

Links See, rechts Meer

Der nächste Tag, also der Sonntag, stand im Zeichen der Bewegung. Diese hatten wir auch mal wieder nötig 😉 Außerdem war es auch schon die letzte richtige Möglichkeit für Bewegung in der freien Natur. Diese Chance mussten wir natürlich nutzen. Also ging es nach dem Frühstück auf in den Nationalpark Thy. Dieser grenzte fast schon an unsere Unterkunft. Eine kurze Fahrt (8 km) später über unter anderem eine Schotterstraße standen wir dann also auch schon direkt in der Natur am Fuße eines Leuchtturms. Der Eintritt für diesen schreckte uns dann aber doch ab ihn zu besteigen. Also beließen wir es dabei ihn uns von außen anzuschauen.

Nun ging es aber dann endgültig an die Wanderung. Also stiefelten wir los zum Flade Sø („Flacher See“) den wir umrunden wollten. Das wären rund 13,5 km. Auf etwa halber Strecke befindet sich der Ort „Agger“ den wir für eine kurze Stärkungspause auserkoren hatten.

Nach einer Weile kamen wir dann auch an besagten See und begannen die Umrundung auf der Westseite. Was hier ziemlich cool ist, ist das man eigentlich nur auf einem größeren Deich läuft und so auf der rechten Seite das Meer, also die Nordsee, und auf der linken Seite den Flade Sø hat. Was noch cooler war, war das es recht windig war, wodurch die Nordsee sehr wild, der See aber trotzdem sehr ruhig war. Ein schönes Naturschauspiel, auch das man beim Wandern immer das tosende Meer gehört und immer wieder gesehen hat.

Irgendwann waren wir dann in Agger, und bei einem Imbiss zu dem Steffi wollte. Wir wollten jeder einen Hotdog. Was unser keiner gesagt hatte: Wie verdammt groß hier die Hotdogs sind! Sie waren zwar schon lecker, aber Steffi hat ihren nicht geschafft. Dementsprechend vollgefressen waren wir dann auch. Außerdem hatte es nun leider angefangen zu regnen, weshalb wir beschlossen denselben Weg zurückzugehen und die Umrundung des Sees nicht zu vollenden. So waren es am Ende dann „nur“ 11 km, die wir wanderten. Wobei die letzten drei Kilometer eher ein sehr strammer Marsch waren, da wir von Mücken verfolgt wurden nachdem der Wind und Regen nachgelassen hatten. Schließlich kamen wir erschöpft und ein wenig durchnässt wieder am Auto an und fuhren erstmal in die Unterkunft, um uns frisch zu machen.

Wie jeden Abend stand nun die Frage im Raum was und wo wir zu Abend essen. Nach ein wenig Suchen fanden wir eine interessant wirkende Pizzeria in Vorupør, wo wir nun schon ein paar Mal waren. Also nichts wie hin!

Dort angekommen waren wir spontan verliebt. Die Pizzeria „Vø Pizza Bar“ war die reinste Wohlfühloase. Auch wieder mit Surfertouch. Aber auch wahnsinnig gemütlich mit angenehmer Musik, schönem Licht und sehr freundlichem Personal. Da wir die letzten Tage viel Fastfood gegessen hatten, entschieden wir uns für Salat. Steffi komplett vegetarisch, ich für einen mit Hühnchen. Und weil die Pizza dort so lecker aussah, dazu noch eine kleine Kinderpizza Margarita zum Teilen. Und alles war wirklich unglaublich lecker. Zusammenfassend ein sehr schöner Abend!

Wieder zurück in der Unterkunft erwartete uns dann noch eine Überraschung. Gerade angekommen hoppelte ein wilder Hase durch den Garten und blieb auch dort. So konnten wir ihn noch eine ganze Weile beobachten. Natur pur und ein schöner Abschluss für unsere Zeit in dieser Unterkunft 😊