Montag, 20.06.: Abschied von Vestervig und auf in den Osten Dänemarks


Schweren Herzens haben wir Montagmorgen unsere gemütliche Unterkunft in Vestervig geräumt und uns von unserer Gastgeberin Anne-Liese mit einer Flasche Mauchener Sonnenstück verabschiedet. Zwei Stunden Autofahrt hatten wir bis Aarhus vor uns. Unterwegs haben wir uns ein leckeres Smörrebröd-Frühstück bei einem kleinen Take-away geholt. Leider ging es noch eine geschlagene Stunde bis wir an einen Rastplatz gekommen sind, um sie zu verputzen. Ich – als Beifahrerin – habe bis zum Stopp tapfer den Leckereien auf meinem Schoß widerstanden.
Nach der Frühstückspause waren wir auch gar nicht mehr weit von unserem Ziel entfernt. Das Verkehrsaufkommen nahm merklich zu je näher wir Aarhus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks, kamen. Wir waren gegen Mittag an unserem Hotel und konnten direkt einchecken. In Aarhus hatten wir uns gegen ein Airbnb entschieden, da diese in der Stadt fast genauso teuer sind wie Hotelzimmer und wir möglichst zentral in der Stadt sein wollten, da wir nur einen Tag hier zur Verfügung hatten.
Freiburg am Meer

Wäre Freiburg am Meer und hätte es eine reichhaltige Kultur- und Street-Food-Szene, hieße es wohl Aarhus. Mit 280.000 Einwohner, davon zahlreiche Studentinnen und Studenten, ist Aarhus nicht nur ähnlich groß wie Freiburg, auch die vielen Hochschulen, jungen Menschen sowie noch mehr Fahrradfahrer haben die beiden Städte gemeinsam. Bei wechselhaftem Wetter (von Sonnenschein bis starke Schauer war alles dabei) erkundeten wir die Stadt zu Fuß.



Sofort fällt auf: Es gibt hier eine Unmenge an Cafés und Restaurants. Unser erster kulinarischer Stopp war eine Eisdiele. Bei „Mammis Gelato“ gabe es Eiscreme in allen möglichen Formen: Kleine Küchlein, Tapas (Minihappen aus Gebäck und Eis), Eissandwiches deluxe und natürlich Eiscrème. Nachdem wir uns uns ein paar kleine Tapas gegönnt hatten, musste ich unbedingt noch eine Kugel Citrontarte-Eis probieren – und was soll ich sagen: Es war das beste Eis meines Lebens. Und ja, ich hatte schon verdammt gutes Eis in Italien, bei der Kalten Sophie in Staufen und und und. Ich weiß also, wovon ich rede. 😊
Aarhus wirkt sehr großstädtisch, was nicht zuletzt an seinem großen (Industrie-)-Hafen liegt, an dem jedoch auch große moderne Gebäude, wie eine sehr große Bibliothek liegen. Außerdem gibt es sehr viele Museen und Kunstgalerien, weshalb die Stadt vor ein paar Jahren auch Kulturhauptstadt Europas war. Leider waren wir schon spät dran und sowieso nur wenig Zeit, deshalb haben wir uns darauf beschränkt durch die Innenstadt und verschiedenen Viertel zu bummeln. Das allein war schon sehr schön und interessant. Die Stadt strotzt nur so vor besonderen Cafés, Mode- und Einrichtungsboutiquen, Antiquariaten und stylischen Menschen, die einfach ihr Ding machen.
Begonnen haben wir mit dem Edelkaufhaus „Saaling“. Nicht um zu shoppen, sondern um von der Dachterasse einen Überblick über die Stadt zu bekommen. Die Aussicht war natürlich klasse und cool waren die Glasböden. Mein Puls ging ganz schön hoch, als ich mich getraut habe, auf eine Glasplatte zu treten und 35 Meter nach unten auf die Füßgängerzone zu schauen – weiche Knie inklusive.






Einige Zeit und 15.000 Schritten später hatten wir Hunger: Etwas gutes zu finden, war nicht schwer. Es war eher das Problem, sich für etwas zu entscheiden. Was bietet sich da also besser an als eine Halle namens „Aarhus Street Food“?! Und es war klasse. Mein persönliches Paradies. Eine ganze Halle voll mit Essenständen aus aller Welt: Nepalesisch, karibisch, koreanisch, amerikanisch, dänisch usw. usf. Marco und ich waren ein super Team: um maximal viel probieren zu können, haben wir uns alles geteilt. Die Auswahl war ganz schön schwer. Nach Ausschlussverfahren haben wir erstmal alles aussortiert, was auch bei uns sehr lecker zu haben ist: Griechisch, italienisch, Burger etc. Entschieden haben wir uns dann für:
- Gang: Einen gemischten koreanischen Teller mit paniertem scharfen Hühnchen, Glasnudelsalat, Kimchi und wahnsinnig leckeren Reis.
- Gang: Chicken Korma (Jaja, in Freiburg gibt es natürlich indisch, aber nix so richtig gutes)
- Gang: Japanische Bao Buns und Ramen.
Zwar hatten wir von allem die kleinen Portionen bestellt, aber danach waren wir trotzdem pappsatt. Jetzt ab ins Hotel. Da ich das leckere Eis nicht aus dem Kopf bekommen habe, sind wir nach einer Stunde Pause aber nochmal los und haben eine zweite Runde Eis geholt. Das musste einfach sein, auch wenn ich danach dachte, dass ich niiiiieeeee wieder etwas essen will. Aber das war es wert!
Steffi hat eine kulinarische Wünschelrute eingebaut und futtert sich leidenschaftlich gerne durch regionale Spezialitäten und internationale Küchen. Sie liebt eine steife Brise an der Nordsee genauso wie Sonnentage am Badestrand und Wanderungen im Wald. Steffi recherchiert gerne im Voraus Restaurants und Ausflugsziele, findet dann aber doch meist die spontanen Entdeckungen vor Ort am schönsten. Als Hamster ist sie in der Kommunikation eines Forschungsinstituts tätitg.