24.6.2022 / Nun war er also da. Der letzte Tag in Dänemark und der vorletzte Tag unserer Reise. Unsere letzte Etappe beinhaltete einen Zwischenstopp am Timmendorfer Strand und einen schönen letzten Urlaubstag in Lübeck.

Alle Sachen ins Auto gepackt (Marcos Paradedisziplin), raus aus Kopenhagen und erstmal Frühstück besorgen – und zwar ein würdiges: Natürlich Smørrebrød. Etwas wehmütig ging es dann weiter zur Fähre nach Rødby, und dort haben wir wohl die im Verhältnis teuerste Fährfahrt aller Zeiten gemacht. 100 Euro für eine 45-Minuten Fahrt nach Puttgarden auf Fehmarn. Allerdings auch die vernünftigste Strecke, um nach Lübeck zu kommen. Von der Insel Fehmarn kommt man über eine Brücke aufs deutsche Festland. Unterwegs ließen wir es uns dann nicht nehmen, einen Abstecher zum Timmendorfer Strand zu machen, um zu sehen, ob wir dort einmal Urlaub machen wollen. Mittlerweile hatte es an die 30 Grad bei strahlendem Sonnenschein, ein perfekter Tag für einen Besuch der Ostsee. Für uns allerdings etwas zu heiß nach den angenehmen Temperaturen und Brisen in Skandinavien. Mit einem komplett überteuerten Eis (2 Euro für eine Mini-Kugel) sind wir zum Strand flaniert. Dieser war vor lauter Sonnenschirmen und kostenpflichtigen Strandkörben kaum zu sehen. Ich verstehe grundsätzlich, warum der Ort so beliebt ist, da er sehr gut liegt und der Strand ist wirklich perfekt zum Baden. Allerdings ist es leider extrem touristisch, überteuert und hat keinen wirklichen Charme (mehr). Aber es war schön, noch einmal Meeresbrise – wenn auch eine warme – um die Nase zu spüren.

Letzter Halt: Lübeck. Hier wollte ich unbedingt hin, da ich über diese Stadt schon viel gelesen und Dokus gesehen habe: Hanse, Buddenbrooks, Marzipan etc. pp. 😉 Unser Hotel war eine große Überraschung. Auf dem Papier wirkte es eher wie eine Absteige, aber da die Bewertungen sehr positiv waren und es die einzige bezahlbare Unterkunft war, das zentral lag, habe ich es gebucht. Und es war richtig gut. Bodenständig, preiswert, mit dem nettesten Personal, großen, sauberen Zimmern (nicht modern, aber ok) und außergewöhnlich gutem Frühstück.

Da es schon Nachmittag war als wir fertig eingecheckt hatten und wir mittlerweile kaum mehr Kraftreserven hatten, ließen wir es dieses Mal wirklich ruhig angehen. Naja, ok, fast. Ganz ohne Laufen geht’s halt nicht, wenn man was sehen will. Erstmal zielgerichtet zu Niederegger, der Traum eines jeden Marzipan-Fans. So wie Marcos Papa einer ist, und der uns das ein oder andere Mal dezent auf diese wichtige Sehenswürdigkeit hingewiesen hat. 😉 Wir beide waren dann aber auch geflasht, als wir das Kaufhaus betreten haben. Ja, Kaufhaus trifft es, so groß ist es und soooo viel Marzipan in allen möglichen Formen, Farben und Geschmackskompositionen. Hätte nicht gedacht, mal über 40 Euro für Marzipan auszugeben, aber es ist einfach so passiert. Und wir mussten uns noch zurückhalten, aber ist ja nicht alles für uns gewesen (Mitbringsel, wir haben Zeugen!).

Danach haben wir einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt gemacht, die – umgeben von Wasser – mit ihrem Fachwerk und roten Backsteinhäusern sehr hübsch ist. Was auffallend war: Die Stimmung in der Stadt war größtenteils sehr heiter und entspannt und die Menschen freundlich und fröhlich. Bei unserer Suche nach einem Restaurant hat es uns in das Potters verschlagen, das direkt an der Trave liegt und total voll war. Das muss ja gut sein. Zum Glück haben wir noch einen Tisch unter einem großen Schirm bekommen, tatsächlich gab es immer wieder kleine Schauer. Nach einem Blick auf die Karte mussten wir etwas schlucken, günstig ist anders und eigentlich wollten wir nach Dänemark endlich mal wieder „normale“ Preise. Aber das Essen war sehr gut und der Platz einfach schön. Zum Abschluss hat mich Marco noch zu einem Cocktail in einer kleinen Bar eingeladen. Dafür hat er extra etwas nicht Touristisches rausgesucht und es war tatsächlich etwas Besonderes. Eine kleine Kneipe mit Außenbereich in einer Seitenstraße (s`Ziggys Bar). Es war ein entspanntes Kommen und Gehen und alle scheinen sich zu kennen und dort ihr zweites Wohnzimmer zu haben. Einfach ein herrlich entspannter Abschluss eines wunderschönen Urlaubs.

Nach einer ruhigen Nacht und super Frühstück ging es nun also heimwärts. Laut TomTom-Navi knapp acht Stunden für über 800 km. Ja, träumen kann man ja. Aufgrund von diversen Straßensperrungen inklusive Umleitungen und der sowieso unrealistischen Navi-Planung waren es schlussendlich über zehn Stunden bis wir zu Hause waren. Immerhin nur ein Stau und dieser ausgerechnet ab Teningen, aber natürlich konnten wir diesen schön über die Dörfer umfahren.

Daheim angekommen waren wir erschöpft und etwas zwiegespalten: Einerseits waren wir natürlich etwas traurig, dass dieses außergewöhnliche Erlebnis nun tatsächlich rum war. Andererseits waren wir voll gespickt mit vielen schönen Erinnerungen, hatten eine Entspanntheit im Gepäck, wie wir sie beide schon lange nicht mehr gespürt hatten (und von der ich noch immer zehre). Und: Uns wurde wieder bewusst, wie schön, gemütlich und groß unsere Wohnung eigentlich ist.

Dank unserer fleißigen Garten-Mainzelmännchen und -frauen haben auch die meisten Pflänzchen überlebt, einige sahen sogar besser aus als zuvor. Vielen Dank euch nochmal dafür! Und besonderen Dank geht an meine liebe Schwägerin Andrea, die uns mit einem leckeren Fresspaket versorgt hat. 😊